09.05.2020, 08:33
„In der Not frisst der Teufel fliegen.“ Eine Weisheit, die man sich dort zu Nutze macht, wo die Nacht nicht endet. Wo der Tag mehr als vierundzwanzig Stunden zählt. Immer länger, immer mehr. Dort, wo die Zeit gegen sie spielt. Die Mächtigen, die Großen, ausstaffierte Krawattenträger, Willensträger mit gespaltenen Zungen. Ein Wettrennen trojanischer Pferde getarnt hinter glänzenden Fassaden. Debatten über Nutten und Koks oder doch das Wohl der Kinder?
Hunger quält sie alle. Hunger nach Macht und Anerkennung, Liebe und Zuneigung, dem nächsten Brot und dem nächsten Schuss. Das Rückgrat bricht. Weißes Pulver durch die Nase gezogen, das Mut antrinken wichtiger Männer. Nutten von der Straße schöner als die Frau im Bett, höher, schneller weiter. Ganz nach ihrem Geschmack.
was unterscheidet sie?
Diejenigen, die zu führen bestimmt sind und das Gesindel dieser Stadt?
Sie buhlen um Macht, um Aufmerksamkeit, suhlen sich im Blut und Adrenalin. Nichts hält sie auf, nicht die Grenzen, nicht der Anstand. Keine Moral, keine Vernunft. Nur Rausch nach mehr, dort, wo der Arm des Gesetzes keinen Einfluss mehr übt, ohnmächtig und korrumpiert.
Blaulicht und Sirenen, ausdruckslose Blicke, aussichtslose Schicksale. Verloren in den Straßen, die Suche nach der Zukunft. Keine Antwort weit und breit, Skepsis in den Köpfen, Angst in jedem Knochen. Vor dem, was kommt, was kommen wird, unaufhaltsam sich die Bahnen brechend. Machtlos ein jeder von ihnen, gefangen zwischen schönen Worten und nackter Realität.
was verbindet sie?
Die Großen und die Größeren, die mächtigen der Mächtigen. Kaschmir trifft Leder, schwarz zu schwarz, erhobene Hände, geballte Fäuste. Jeder kämpft für Seinesgleichen in den Straßen dieser Stadt.
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