07.05.2025, 23:49
Jonathan "Jon" Reid (35) ist einer dieser Menschen, die auf den ersten Blick wirken, als hätten sie ihr Leben halbwegs im Griff – und auf den zweiten Blick genau deshalb so greifbar sind, weil sie es nicht immer haben.
Er ist ein Mann mit müden Augen und warmem Lächeln, gleich doppelt geschieden und jemand, der morgens zu spät kommt, weil Jason oder doch Justin (?) sich die Socken auf den Kopf zieht, der sein Fahrrad durch den Regen schiebt, statt die U-Bahn zu nehmen, und der sich abends fragt, ob er seinen Söhnen wirklich genug Vater ist – nachdem er neben dem Job gleich zwei Kindern gerecht werden muss, denn auch der Haushalt schmeißt sich nicht von allein wenn man alleinerziehend ist.
Jon ist sportlich gebaut, aber seine Bewegungen sind nicht ganz symmetrisch – seit einem Motocross-Unfall in seiner Jugend fehlt ihm der linke Unterschenkel. Die Prothese trägt er mit selbstverständlicher Würde, als wäre sie ein Teil seiner Geschichte, nicht seiner Schwäche. Er macht keinen Hehl daraus, dass das Leben nicht immer fair ist – aber er hat sich entschieden, es trotzdem mit Würde, Witz und einer Portion Tee zu leben, denn Jon liebt Tee, vor allem wenn er ihn mit Gertrud seiner 87-Jährigen Nachbarin trinken kann.
Er unterrichtet Literatur an der UCLA und das mit Leidenschaft, immerhin liebt er selbst Lesen über alles.
Im Klassenzimmer rezitiert er Shakespeare, während er Medizinbälle verteilt, lässt Studenten sich Bälle zu werfen, während sie Sonette wiederholen, und glaubt daran, dass man nur durch echte Bewegung auch geistig vorankommt. Seine pädagogischen Methoden sind unorthodox – aber wirkungsvoll. Viele Studenten, die anderswo durchrutschen würden, blühen bei ihm auf und wenden sich mit ihren Sorgen und Nöten an ihn. Weil er zuhört. Weil er sieht.
Privat lebt Jon mit seinen zwei Söhnen, eineiigen Zwillingen : dem kleinen Jason, ein aufgeweckter Vierjähriger mit Dinosaurierliebe, der Dinonamen aussprechen kann, bei denen sich Jon die Zunge brechen würde und Justin, ein ruhigerer Zeitgenosse, der schon die ersten Kinderbücher durchliest als wäre er 8.
Meint ihr hier wäre Platz für ihn? Gesucht werden Freunde eventuell Familie und was euch sonst so einfällt. ?
